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pH-Wert im Boden messen

ph-wert-messen-bodenMittels des pH-Werts ist es möglich, den sauren oder basischen Charakter einer wässrigen Lösung zu bestimmen. Er wird in vielen Kontexten gemessen: beim Menschen, im Wasser, im Boden oder in Nahrungsmitteln.

Den pH-Wert messen ist nicht nur eine medizinische Angelegenheit, sondern auch eine biologische bzw. chemische. Um die Bodenqualität zu erfassen, ist die Möglichkeit, den pH-Wert im Boden zu messen, ein wichtiger Ansatz, um den Wert später regulieren zu können oder eine passende Auswahl an Pflanzen zu treffen. Für ein optimales Gedeihen muss der pH-Wert des Bodens den Bedürfnissen der Pflanzen entsprechen.

Der pH-Wert des Bodens wird auch als Boden-pH bezeichnet. Er ist ein lesbares Merkmal des Säure-Basen-Haushalts von Böden, der durch natürliche Puffersysteme beeinflusst wird. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, den pH-Wert messen zu können, welche von Experten wie von Laien angewendet werden können. Das wohl bekannteste Gerät dürfte ein Bodentester für den pH-Wert sein, aber ebenso ist auch eine Bodenanalyse hilfreich.

Der pH-Wert: Was er ist und was er aussagt

Der pH-Wert ist im Bereich der Chemie verortet, genauer gesagt ist er eine Größe für die Bestimmung von Wasserstoff-Ionen (Hydronium-Ionen) in einer Lösung. „pH“ steht für Potentia Hydrogenii.

Im Boden hat er einen großen Einfluss auf die Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen sowie auf die Bodenaktivität im Gesamten. Das heißt, der pH-Wert ist gewissermaßen die Pforte für die Nährstoffe.

Der Boden kann reich an diesen sein, aber wenn der pH-Wert nicht stimmig ist, kann es zur reduzierten Nährstoffaufnahme durch die Pflanzen kommen. Das Wachstum wäre beeinträchtigt. Deshalb ist es wichtig, den pH Wert messen zu lassen oder selber zu messen, wozu ein pH-Bodenmessgerät hilfreich ist.

Möglichkeiten zum pH-Wert Messen im Boden

boden-ph-wert-messen

Laboranalyse:

Die sicherste Form für das pH-Wert Messen im Boden ist eine laborgestützte Bodenanalyse. Landwirtschaftskammern, Forschungsinstitute oder Wertstoffhöfe bieten hierfür die passende Ausrüstung und Experten an.

Bodentester:

Einen Bodentester können Sie dagegen selber nutzen, um den pH-Wert messen zu können. Diese Geräte gibt es z. B. im Baumarkt.

Für eine möglichst exakte Angabe benötigen Sie Erde aus ca. 10 cm Tiefe.
Geben Sie diese in einen Eimer, entfernen Sie Fremdkörper und zerbröseln Sie größere Brocken.
Dann muss destilliertes Wasser dazugegeben werden, bis die Erde matschig ist.
Danach geben Sie die Stäbchen des Testers in die Erde und nach einer Minute können Sie den pH-Wert ablesen.

Teststreifen/Testpapier:

Eine andere Möglichkeit besteht darin, zerkrümelte Erde im Verhältnis 1:1 mit destilliertem Wasser zu mischen und Indikatorpapier hineinzuhalten. Anhand der Farbe und dem Vergleich mit einer Farbskala können Sie den pH-Wert messen. Es gibt Pflanzen, die sehr eng an den Säurebereich des Bodens angepasst sind, dass Sie auch die Pflanzen als Indikatoren für den pH-Wert nutzen können.

So können Sie den pH-Wert regulieren

Wenn Sie den pH-Wert messen konnten, können Sie diesen regulieren, wozu Sie zunächst die angestrebte Bodenreaktion definieren sollten: Soll der pH-Wert vergrößert oder verringert werden? Außerdem ist es sinnvoll, die Bodenart zu kennen, in der gemessen werden soll.

Gemeinhin gilt, dass bei leichten Böden ein niedriger pH-Wert angestrebt wird: 5,0 bis 6,0.
Bei schweren Böden werden Zahlen von 5,5 bis 7,0 angestrebt.

Kalk und Boden-pH-Wert korrelieren miteinander, denn der pH-Wert gibt Aufschlüsse über den Kalkbedarf im Boden. Deshalb spricht man bei der Regulierung des pH-Werts von der Kalkung. Es gibt die Gesundungskalkung und die Erhaltungskalkung. Die Gesundungskalkung kommt zum Einsatz, wenn Nachholbedarf gedeckt werden soll. Die Erhaltungskalkung dient der konstanten Aufrechterhaltung eines bestimmten pH-Werts. Die Pufferkapazität des Bodens entscheidet, welche Kalkformen genutzt werden können. Am besten sind schnell wirkende Kalke wie Branntkalk oder Löschkalk bei schweren Böden. Bei leichten Böden eignen sich Mischkalk, Konverterkalk oder kohlensaurer Kalk.

Pflanzen, pH-Wert und die Kalkung

Die meisten Gartenpflanzen benötigen einen Boden-pH-Wert zwischen 5,5 und 7,5.

Es gibt graduelle Unterschiede von Pflanze zu Pflanze für die Nährstoffaufnahme. Mikroorganismen im Boden brauchen einen pH-Wert von 6 bis 7,5. Um den pH-Charakter bestimmen zu können, gilt, dass ein pH-Wert kleiner als 7 als sauer gilt, und dass ein pH-Wert größer als 7 als alkalisch gilt. Ein Wert von 7 ist neutral. Der pH-Wert hängt vom Gehalt von Kalzium im Boden ab, weshalb Kalk das Mittel der Wahl für die Regulierung ist. Bei sauren Böden ist Kalzium meist gering vorhanden. Im Gegensatz dazu hat der alkalische Boden viel Kalzium. Bei einem neutralen pH-Wert ist Kalzium im optimalen Verhältnis vorhanden, so dass Säuren neutralisiert werden können. Sie können den pH-Wert auch mit Haushaltsprodukten regulieren.

pH-Wert erhöhen:

  Kalk (für Garten am besten: kohlensaurer Kalk)
  Basaltmehl

pH-Wert senken:

Granitmehl
 Kaffeesatz (nur bei kleinen Flächen sinnvoll)
 Eisensulfat
 saurer Humus (aus gehäckseltem Nadelholz)

pH-Wert-Bedarf ausgewählter Pflanzen nach Gattung

bodentester

Garten- und Topfpflanzen:

- Clematis: 5,5 bis 7
- Dahlien: 6 bis 6,5
- Hortensien: 4 bis 5,5
- Rosen: 6,5 bis 7,5
- Tulpen: 6,5 bis 7

Zimmerpflanzen:

- Elefantenfuß: 5,5 bis 6
- Kakteen: 5,5 bis 6,5
- Efeu: 6 bis 6,5
- Zimmerfarne: 5 bis 6,5

 

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